Werner Pokorny
Juror Kunst
Werner Pokorny
© Gabriele Pokorny
Werner Pokorny
Juror Kunst


1949 geboren in Mosbach
1971 - 1976 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei den Professoren Baschang, Kalinowski und Neusel
1974 - 1976 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe und der StaatlichenAkademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1988 Villa Romana, Gastaufenthalt
1989 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1989 - 1990 Gastprofessur an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1998 Berufung auf eine Professur für allgemeine künstlerische Ausbildung, Schwerpunkt Bildhauerei, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2006 Teilnahme am Busan Sculpture Project, Biennale Busan, Südkorea

2. Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und der Darmstädter Sezession.

 

Über das Werk von Werner Pokorny:

„Kunst ist ein Spiel und ein Versuch“
Werner Pokorny

Spielen hat mit Offenheit zu tun. Das gilt insbesondere für Pokorny und bewahrheitet sich an seinen Studentinnen und Studenten. 1998 wurde er an die Kunstakademie Stuttgart berufen, wo er 15 Jahre lang lehrte. 
Das heißt nicht zuletzt: Förderung von Eigenständigkeit, wie etwa bei Gabriela Oberkofler und Thomas Putze sichtbar wird, die in ihrer Arbeit zu jeweils gänzlich eigenständigen konzeptuellen Formen gelangen.
Pokorny selbst hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das sich durch eine nachgerade archaische, zugleich moderne Formensprache auszeichnet. Seine Arbeiten erinnern an Schalen oder Schiffe und verweisen auf Grundbedürfnisse des Menschen, sei es das Beschaffen von Nahrung, sei es die Notwendigkeit, neues Terrain zu erschließen. 
Und immer wieder ist es das Haus, das den Bildhauer beschäftigt – ein Motiv, auf dessen schiere Unerschöpflichkeit er gerne mit einem Zitat des Künstlerduos Fischli/Weiss aufmerksam machte: „Ist alles, was ich schon vergessen habe, so groß wie ein Haus?“ 
Zeichenhaft nimmt es Gestalt an in Großplastiken wie „Zwei Skulpturen für Offenburg“ (1992), „Neun Pfeiler aufrecht“ (1994) am Karlsruher ZKM oder „Haus mit Rippen“ (2004) in Stuttgart. 
In „Circolo II“ (2006) scheint es zu kreisen, und auf dem Campus Riedberg der Universität Frankfurt am Main krönt es den fast siebeneinhalb Meter hohen „Turm II“, der 2012 entstand – im gleichen Jahr wie der „Turm I“ im Ettlinger Stadtgarten, der aus drei Häusern besteht.

Auch in Berlin oder Bremen, Heidelberg oder Heilbronn, Karlsruhe und seinem Wohnort Ettlingen finden sich zahlreiche Arbeiten Pokornys im öffentlichen Raum und auch in öffentlichen Sammlungen. Sie bestehen zumeist aus Cortenstahl, dem – neben Holz – zentralen Werkstoff, mit dem der Künstler gearbeitet hat.