Anthony Cragg
Juror Kunst
Anthony Cragg
© Schmidt
Anthony Cragg
Juror Kunst


Biografie
Während seines Studiums am Royal College of Art in London verlagert sich Tony Craggs Interesse vom Malerischen zum Plastischen. Seine Bekanntschaft mit Konzept-Künstler Richard Long beeinflusst sein Schaffen in dieser Periode. Auf seinen „Erkundungsreisen“ durch die freie Natur und auf Deponien sammelt Tony Cragg Gegenstände, die ihm als Material und als Anregung für neue Arbeiten dienen: Zivilisationsmüll trifft auf natürliche Materialien. 1976 nimmt er einen Lehrauftrag an der Ecole des Beaux-Arts in Met an. Ein Jahr später zieht er nach Wuppertal, das auch heute noch sein Wohnsitz ist. Zwei Jahre lebt er völlig zurückgezogen, um sich 1979 mit der Arbeit „New Stones, Newton's Tones“ - einem Mosaik aus bunten, farblich geordneten und auf dem Boden ausgebreiteten Plastikstücken - in der Kunstszene zurückzumelden. In den 80er Jahren ist er auf vielen bedeutenden internationalen Ausstellungen vertreten. So zum Beispiel auf der documenta 7 und 8 in Kassel und auf fünf Biennalen in Venedig, Sao Paulo und Sidney. Mitte der 1980er Jahre zeichnet sich erneut eine Wende in Tony Craggs Werk ab: Objekte der Plastikära werden durch raumgreifende Bronzeplastiken ersetzt. 1988 erhält er den Turner-Preis. Seit Ende der 1980er Jahre wendet sich Tony Cragg dem Medium der Zeichnung zu.
Ab 1979 lehrt er an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1988 als Professor, um im Jahr 2001 als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin zu beginnen. Seit 1994 ist er Mitglied an der Royal Academy of Arts, London, und seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Außerdem wird er im selben Jahr in den Stand eines Commander of the British Empir (CBE) erhoben.
2006 erwarb der Bildhauer in Wuppertal einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden, dem ehemaligen Wohnsitz von Kurt Herberts, um hier den Skulpturenpark Waldfrieden aufzubauen, in dem seine und die Kunst anderer Bildhauer gezeigt werden soll. Um sich dem Projekt widmen zu können, gab er seine Professur an der Universität der Künste in Berlin (UdK) auf und wechselte an die Düsseldorfer Kunsthochschule. Im September 2008 wurde der Skulpturenpark mit Werken von Tony Cragg eröffnet.

Internationale Auszeichnungen und Ehrungen 
1988 - Turner Prize, London
1989 - Von der Heydt-Kulturpreis, Wuppertal
1992 - Chevalier des Arts et des Lettres- Shakespeare Preis
2002 - Piepenbrock Preis für Skulptur
2007 - Praemium Imperiale
2008 - Ehrenring der Stadt Wuppertal
Ausstellungen (Auswahl) 
1981 Musée d'Art et d'Industrie, St. Etienne, Frankreich
1983 Kunsthalle Bern, Schweiz
1984 Museum für Moderne Kunst Louisiana, Humlebæk, Dänemark
1985 Kunsthalle Winterthur, Schweiz
1986 The Brooklyn Museum, New York, USA
1988 Biennale di Venezia, Italien
1989 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
1990 The Art Institute of Chicago, Chicago, USA
1991 Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande
1992 Musée Departemental d'art Contemporain, Rochechouart, Frankreich
1994 Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz
1995 Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid, Spanien
1996 Städtische Galerie im Park Viersen, Deutschland
1997 Museu d’Art Contemporani de Barcelona, Spanien
1998 Ulmer Museum, Ulm; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
1999 Von der Heydt-Museum, Wuppertal
1999 Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart ("Spyrogyra")
2000 Tate Gallery, Liverpool
2001 Kunstsammlungen Chemnitz, Chemnitz
2003 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
2004 Fundacao Serralves, Museu de Arte Contemporanea, Porto, Portugal
2005 neues museum, Staatliches Museum für Kunst und Design, Nürnberg
2006 Akademie der Künste, Berlin; Eröffnungsschau H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg
2007 Lehmbruck-Museum, Duisburg
2008 Orangerie im Schloss Belvedere, Wien
seit 2008 Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal


Stipendiaten:
Herbert Willems